13. Apostelleuchter eingeweiht

Muss das sein? Oder wird das nicht langsam Zeit?

Es ist zwar schon eine Weile her und die Berichterstattung kommt mit Verzögerung, aber die Nachricht ist trotzdem topaktuell:

Am 1. Advent wurden Andreas und Maria Magdalena in einer festlichen Messe mit dem Musikverein und Fahnenabordnungen gefeiert – der Apostel Andreas als Patron der Kirche und Maria Magdalena als Apostelin der Apostel. Ihr wurde ein 13. Apostelleuchter geweiht.

Ein 13. Apostelleuchter? Muss das sein? Oder wird das nicht langsam Zeit?

Schon früh erhielt Maria Magdalena den Titel Apostelin der Apostel, der allerdings im Laufe der Kirchengeschichte unter den Tisch gefallen ist. Bis zum 3. Jahrhundert und bis heute in der orthodoxen Kirche wurde Maria Magdalena als Apostelin und Glaubensbotin verehrt. Papst Franziskus hat dies 2016 wieder in Erinnerung gerufen und ihr den Titel Apostelin der Apostel verleihen wie auch ihr Fest am 22. Juli denen der Apostel gleichgestellt. 

Was wissen wir von ihr aus der Bibel?

Sie ist eine der Frauen, wie Susanna und Johanna, die Jesus begleiteten und für den Unterhalt von Jesus und seinen Begleitern sorgte. So berichten Markus, Matthäus und Lukas in ihren Evangelien. Sie stand beim Kreuz Jesu, war bei seinem Begräbnis dabei und sie war die erste Zeugin der Auferstehung! Jesus selbst beauftragt sie zur Verkündigung, wie wir im Evangelium gehört haben. Wo andere verleugnet haben, weggerannt sind, ist sie geblieben – unter dem Kreuz, am Grab. Das ist das, wovon wir von ihr lernen können.

Welches Zeichen setzen wir mit diesem Leuchter?

Er steht für die Apostelin der Apostel – eine Frau, ohne die es vermutlich keine Osterbotschaft bis in unsere Zeit gegeben hätte.

Er steht für das Leben und den Lebendigen, Jesus Christus. Denn durch Maria Magdalena und in ihr begann sich die Verkündigung des Reiches Gottes auszubreiten. Maria Magdalena steht für die vielen Frauen, die im Laufe der Kirchengeschichte und durch das Patriarchat unsichtbar gemacht wurden. Stellvertretend auch für sie steht dieser Leuchter. Und damit mahnt er auch die vollständige Gleichstellung Maria Magdalenas und anderer Frauen mit den Aposteln wie auch die Gleichstellung aller in der Kirche heute an.

Nicht zuletzt kann er für jede und jeden von uns ein Zeichen dafür sein, beim Namen gerufen zu sein - so wie Jesus Maria Magdalena bei ihrem Namen gerufen hat und zur Verkündigung der Auferstehung beauftragt hat. 

Barbara Bruns